Juli 2009


Für Block-Kinder, die sich Häuschen nicht gewöhnt sind, ist sogar die Umstellung auf ein Mobilehome gross. Es klingt ja alles anders da drin und darum herum so nah am Boden.

3rd, female war erst überrascht, beim Rauslehnen aus dem Fenster nicht gerügt zu werden. Sie drehte sich zu uns um und stellte trocken fest:

„Block höch, Hüsli nid höch. Bim Usegheie nid tot.“

Kraut am Stiel

Die Handys sind ausgestiegen, ebenso die Fotoapparate und die Elektronik des Autos, das Bein des Hockers im Wohnzimmer ist kaputt, die Zuglinie über Lyon in den Süden ist durch Baustellen unterbrochen, so dass Züge ausfallen oder sich um Stunden verspäten, ich habe zwei verschieden grosse Schuhe gekauft und es nicht bemerkt und Marwa, die mit uns in die Ferien fahren wollte, ist leider krank geworden. Soll man da überhaupt verreisen?
Wir versuchens.
Für die Balkonpflanzen ist gesorgt und der *Garten wird auch gegossen, wenn das der Regen nicht erledigt.
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Im Garten zwischen dem Schulhaus und nahe dem Heimathochhaus haben wir gestern den Geburtstag von 1st begangen.

Es war nass und lustig. Aber für die Pasta, den Braten und die Rüeblitorte haben wir uns dann doch von der Scholle verabschiedet und den Lift in nach Hause genommen.

Bluemlisalp

Heute winde ich meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen ein Kränzchen. In der Regel kommen sie in blogk nicht vor, auf keinen Fall ungefragt. Aber heute mache ich eine Ausnahme, denn sie haben mich zu meinem Geburtstag auf den Thunersee eingeladen. Auf der „Blümlisalp“, meinem Lieblingsschiff (Minititanic), ist eine Feierabendfahrt bei jedem Wetter wunderschön. Es gibt ein kurzes, heftiges Gewitter mit nervös blinkenden Warnlichtern dem Seeufer entlang. Der putzige Dampfer stampft tapfer von Merligen nach Spiez, schlägt dort etwas brüsk an den Landesteg. Aber schon in Hilterfingen lässt der Regen nach und die an der Ländte versammelten Trachtenfrauen und Alphornbläser jodeln und blasen übers aufgewühlte Wasser, bis sich der Wolkenhut über dem Niesen verzieht.
Touristen, die wir sind, bitten wir einen Passanten, von uns ein Foto zu machen. Der tut das lachend und gerne, denn wir hatten ihn erkannt und mit Namen angesprochen (Mathias Tromp, verlinkt am 12.09.2019), den früheren Politiker und Direktor der BLS.

Was einem so alles durch den Kopf geht, wenn der Tag lang ist. Man wundert sich, weshalb eine Erinnerung gerade jetzt auftaucht, weiss nicht, was den Anstoss dazu gegeben hat.
Vor zwei Tagen ging mir ein Paket nicht aus dem Sinn. Ich hatte, wahrscheinlich 1992, für eine Kundin das Buch „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ als Geschenk verpackt. Es solle speziell aussehen, das Päckli, denn sie wolle es einem Politiker zum Geburtstag schenken. Just hatte ich eine Zeitung zur Hand mit einem Bild des Prominenten, wie er mit der Fischrute in der Aare steht und seine Angel auswirft. Ich packte das Buch in dieses Zeitungsblatt, band ein silbernes Band darum und fertig war das Geschenk für einen Fliegenfischer.
Noch mehr wundere ich mich, als ich heute lese, dass der beliebte und volksnahe Politiker zu fernen Gewässern aufgebrochen ist. Hier auf der Erde hat er’s gut gemacht. Danke!

Die Woche ist noch jung und dennoch ist bereits ein Rekord geschlagen:

Vier lange Texte von mir publiziert mit Namen von anderen darunter: Zwei Vorgesetzte, ein externer Texter (!) und ein Gleichgestellter. Ich bin eigentlich eine Linienstelle und wohl einfach selber schuld. Weiss allerdings weder, was ich falsch gemacht habe, noch wie ich derlei in Zukunft vermeiden oder gar Rache üben soll.