November 2010


Nun ist er vorbei, der November. Auch dieses Jahr wars ein Monat, der uns alle in Atem hielt und jeden Tag neu herausforderte. Es sei halt die Dunkelheit, welche einem zu schaffen mache, beim Gehen am Morgen noch finster, beim Kommen am Abend schon wieder Nacht, meinen einige, die nicht rund um die Uhr von Westside bestrahlt werden. Nicht, dass mich im Sommer Krankheits- und Todesnachrichten (und miese Abstimmungsergebnisse) weniger treffen, aber im November empfinde ich sie als noch trauriger.
Der Winter ist gekommen und der Blick vom sechzehnten Stock auf die Stadt und die Berge ist wunderschön. Und bereits habe ichs wieder im Griff, zwanzig Kinderfingerchen in Fingerhandschuhe zu stecken. Das ist auch etwas …

Brave Berner-Meitschi von Stadt und Land mussten bis 1986 den „Füfwücheler“ besuchen. Dieser obligatorische hauswirtschaftliche Unterricht für Mädchen sollte sie zu tüchtigen Haus- und Ehefrauen modeln. Frau lernte Bügelfalten in Herrenhosen dämpfen, nicht ohne vorher die Taschen mit einer weichen Bürste ausgebürstet zu haben, sie wurde in die Geheimnisse des Schuheputzens eingeführt wie ein englischer Butler, entfernte spurenlos Flecken von Kravatten und glätteten Taschentücher mit eingesticktem Monogramm rückseitig auf einer weichen Unterlage.
Höchste Aufmerksamkeit wurde dem weissen Herrenhemd gewidmet. Seine Pflege begann spätenstens mit der Wäsche, dem anschliessenden Stärken von Kragen, Teil der Hemdenbrust und der Manschetten (Stärke selbst gekocht). Dann das richtige ja nicht klefeldürre (zu trockene) Trocknen: ausschlagen, zurecht zupfen, glatt streichen. Fehlende Knöpfe durften keineswegs satt angenäht werden, mussten auf einem „Hälschen“ stehen. Abgewetzte Kragen wurden „gekehrt“. Den Kragen abzutrennen und mit der intakten Unterseite nach oben wieder anzunähen war die Herausforderung eines Nachmittags. Die königlichste Disziplin, die es zu erlernen gab, war das Bügeln des weissen Hemdes. Kein Mann sollte schliesslich verrumpfet mit Falten an den Kragenspitzen unter die Leute gehen müssen. Welch schlechtes Licht würfe das auf seine Hausfrau!

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Den Integrations-Bambi haben wir hinter uns (die 17 weiteren Kitze siehe ganz unten*) und der X-Factor-Bambi wirft seine Wellen bis in Berns Westen. Ich bin darüber eigentlich henneglücklich, weil wir in dieser Gegend keine grösseren Sorgen und immer noch diesen coolen Stapi haben, dem nichts näher zwischen Herzen und roter Kravatte liegt, als den heruntergekommenen Teil der Stadt herauszuputzen – irgendwie.
Ein etwas weniger aufgeregter Bambi-Tag ist auch vorbei: Der Nationale Zukunftstag, welcher am Anfang „Tochtertag“ hiess, dann zum „Tochter-Sohn-Tag“ mutierte, weil Buben nicht länger benachteiligt sein wollten. Mit dem Nationalen Zukunftstag hat frau das nun sauber hingekriegt.

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Auf meinem Schreibtisch haben sich von mir und anderen Mitbenützern und Mitbenützerinnen in den vergangenen (turbulenten) Wochen Notizzettel angesammelt. Heute werfe ich 20 dieser bunten Blättchen weg in der Hoffnung, dass sich alles, was hinter Zahlen und Wörtern steht, erledigt hat:

absente abwesend Falken mit Tinu Hamamelis D1 UAB JS 11-14 alle ANA umändern Vasquez-Figuera Alberto Frick Alexander Die Schmalzbettler Sepia officinalis Datenbanksicherung Eschlen 3762 Erlenbach Hemerocallis spät 486 cm2 Bärgzmorge 7 Pers. 110.-
A-4906346 Glocken Lesebuch Bastelbogen 6. Stock aufräumen Java Update gofferieren glanderieren Gurli fiegge Kleine Sensationen des Alltags 1900 Euro Stahlblech merci pareillement

Neben dem Kühlschrank liegen seit Wochen drei Strichcodes und ein Vermerk
„HOL 5303653“. Für diejenigen, welchen diese Notiz etwas sagt: Erledigt 😉