März 2011


Als absolute Liebhaberin von Archiven werde ich heute von unserem Kartografen M.K. auf dasjenige der PTT aufmerksam gemacht.
Herzlichen Dank!

Hier eine Kostprobe:

Archivkönigin
Unter dieser Rubrik werden mehrmals pro Jahr einzelne Archivalien aus den Beständen des PTT-Archivs vorgestellt.

Pressemitteilung, 1918
Die Grippe (verlinkt von blogk)) hat zugeschlagen:
Im Jahre 1918 konnte der Telefondienst nicht mehr reibungslos erfolgen. Die Damen vom Amt waren krank und Gespräche über mehrere Zentralen konnten daher nicht mehr verbunden werden.
Man riet: mehr schreiben.

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Faden weiss

Wysse Fade mit Strickliseli, Stoffchride, Perle, Zickzackschäri

Rede ni öppe vo früecher, wiu i im Gägesatz zu „für hüt“, no besseri Wort meine zfinge?
Kompliziert- Item.
Das me im Fadechörbli muess Ornig ha, isch mir scho früech igimpft worde.
So, wie me gäng e früsche Naselumpe sött bisech ha
u ja nie us em Huus i dräckige Ungerhose.
In Wyss ha ni Sidefade, Elastigfade, Verwäbfade, Polyesterfade,
Bouelefade, Stärnlifade,
Cordonnette für d’Chnopflöcher, Fächtli für ds Wullige.
Nachhär gits ja no die vile Spüehli in de verschidene Farbe.
Bi re settige Vielfalt mues me eifach Ornig ha.
Im ene Chörbli oder Schublädli isches ja no eifach, Chnüpple z’vermide
u mi cha froh si, me me kes Gnusch im Hirni-Fadechörbli het.
Schön wärs, we me aus Kaputtnige chönnt ufrumme
wie nes Fadechörbli.
Hüt nime ni wider einisch d’Näimaschine füre. I näie weniger als früecher,
spare z’Flicke uf, bis es es Bigeli git.

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„Wüste wechselt mit Wüste, denn Wüste ist nicht gleich Wüste. Die zehn verschiedenen Wörter dafür haben einen Sinn, einen je eigenen. Derjenige vom Leer- und Freisein, von der -losigkeit ist der häufigste: weglos, pflanzenlos, schattenlos, etwaslos. Steine sind immer da, oder Sand, als Ebene oder als Berg. Und solange Berge da sind, kann sich das Auge erholen. Es stösst an Grenzen, an Barrieren, wechselnde, kann etwas hinter der nächsten Bergnase erwarten. Einen Baum vielleicht, eine Akazie, eine weitere Bergnase oder ein Wadi mit immensen aufragenden Felswänden, die langsam von der Zeit zerbrochen werden, an ihr zerbrechen. Vorläufig umfangen sie noch einen Einschnitt, auf dessen Grund eine kämpferische Flora existiert, die den Bedingungen ein karges Leben abringt. Dazwischen dünnes Vogelpiepsen und ein paar Esel, die da gemeinsam umherstreifen, um die Nähe eines Brunnens wissend.

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Aussaat in Toepfe

Sonnenblumen
Prunkwinden
Glockenreben
Topfwicken
Hosta
Astilbe
Frauenherz
Gartennelke

Das Apfelbäumchen habe ich schon letzten Frühling gepflanzt

Wörterchaos aus den Nachrichten:

Kein Grund zur Sorge, weder für Kärnten,
die Schweiz, noch für Deutschland
„Eine ungewöhnlich aussergewöhnliche Situation“, sagt Frau Merkel
Höchst unwahrscheinlich, dass wir 3000 km entfernt betroffen sind
Was ist mit den Partikeln, die in den Jetstream gelangen
Zehn Blöcke Kernschmelze
„Zeitfenster zur Hilfe für Verschüttete schmelzen“, sagt die NGO-Beauftragte für die EU-Länder
Statt Musikantenstadel Nachrichten
Journalist in Tokio meldet „Zehntausende kontaktabgebrochene Menschen“
Stoische Würde der Japaner
Reisewarnung von auswärtigen Ämtern
Vorläufig noch keine Tabletten einnehmen!

Auf dem Helvetiaplatz

„Es sind sicher die Libyer“, meint mein Kollege, als Rufe von Demonstrierenden
durch die Herrengasse zu unserem Fenster hinauf schallen.
Auf der Kirchenfeldbrücke reihe ich mich dann aber ein in einen Strom von Tibeterinnen und Tibetern.
„Aufstandstag“ sagt mir eine Frau, als ich sie nach dem Grund
dieser Zusammenkunft frage.

Fahne mit Kailash und Schneeloewen Recht auf Reise in den Tibet
Im Festtagsrock mit Falte Mantel mit tiefer Seitentasche

Etwas Rotes ist immer dabei und steht u.a. für Treue, Tapferkeit und Verbundenheit.

Tashi Deleh – Möge es dir wohlergehen

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Mutter mit der Tasche

Johanna Bertha Schenk mit der Tasche

Zum 100. Internationalen Frauentag die kaum je erwähnten Namen der
angeheirateten Frauen in der direkten Linie meines Vaters:

Barbara Gosteli, ? – ?, verheiratet am 6. Juli 1708
Maria Schärer-Sollberger, 7. Januar 1725 – ?
Maria Häfliger, ? – 3. April 1828
Anna Wahli, 29. April 1803 – 14. August 1869
Anna Elisabeth Rüfenacht, 3. Juli 1831 – 12. Februar 1902
Elise Pfeiffer, 21. Januar 1887 – 25. Oktober 1948
Johanna Schenk, 30. August 1922 – 10. Januar 2006

Gerade hats nicht gereicht für unsere Kandidatin in den Ständerat. Mehr als schade! Ob das Resultat mit den Stimmen der Auslandbernerinnen und -berner (denen nicht genug Zeit blieb, an der Stichwahl teilzunehmen) ein anderes gewesen wäre, bezweifle ich, denn die Bernischen im Ausland sind meist vom Land. Solche knappen Wahlausgänge stimmen mich immer trist.
Erfreuliches ist aus der jungen Generation unserer Familie zu melden:
Das Dessert-Kochbuch von „unserem“ Pâtissier wurde zum weltbesten des Jahres 2010 gekürt.
Herr und Frau Pâtissier, meine herzlichsten Glückwünsche!

Hier ein kurzer Blick ins Atelier

Frau Moser überlässt das Frühlingserwachen dem Lieben Gott. Er ist’s, der die verschrumpelten Blätter der Schlüsselblumen aufrichtet, die leuchtend roten Rhabarberknöpfe und die Knospen des Feuerbusches treiben lässt. Weil’s im Garten vorerst nur zu güggelen gibt, greift Frau Moser, entgegen den ärztlichen Vorschriften, zu den Stricknadeln und lismet ihre Söhne und deren Söhne ein.
Die schrägen Holztüren über den Treppen der Kellerläden in der Altstadt sind wieder geöffnet. Gerade erfasst ein kühler Wind eine Reihe grossblumiger Hemden auf Bügeln, und der alte Magnum braust mit offenem Verdeck über die Vollkornbrücke. Am Theaterplatz werden die Abflussrohre gereinigt. Die Gärtnerin an der Ecke stellt eingetopfte Riesenprimeln, deren Stängel silikongespritzt aussehen, auf eine Bank.
Zwei Tauben streiten sich heftig um ein …

futterneid

…Buttergipfeli.

Solche Zänkereien werden bald der Vergangenheit angehören, denn seit kurzem haben die Berner Tauben eine Taubenmutter, welche diesem Federvieh ein bisschen Anstand beibringen wird, schon wegen den Touristen. Der Ustig hält auch im „Westside“ Einzug in der Person von Detlef D! Soost samt seiner Missen-Entourage – geht’s euch allen gut, coole Sache.
Nun sollten Sie auch die Blutreinigungskuren starten. Mein Vater schwörte auf einen Sud aus frischen Tannensprossen. Es funktioniere aber auch mit Schafgarbe, Brennessel oder Spitzwegerich. Mir wurde der Tee aus Olivenblättern empfohlen, stärke u.a. das Immunsystem und beuge Virenerkrankungen und Pilzbefall vor. Olivenblätter habe ich in den umliegenden Drogerien und Apotheken noch keine gefunden.
Um bei all diesem Erwachen, Auftauen, Spriessen und neu Anfangen nicht allzu unnütz in der Gegend herum zu stehen, beschliesse ich, selber ein Tee zu werden. Wer will, kann bei mir so nach Herzenslust den Kropf leeren, auspacken, ausspucken, was sich in harten Wintern an Ballast angesetzt hat. Scheuen Sie sich nicht, persönlich zu werden! Ich garantiere ein offenes Ohr und Reinigung pur. Schafgarbe, Nessel und Spitzwegerich können Sie für dieses Jahr vergessen.

Blogk rechnet jetzt laufend das Alter der Blogk-Bewohnerinnen und -Bewohner. Ein weiterer Hinweis darauf, dass wir den Tag pflücken sollten. Thank you, 2nd, male.