August 2016


Prunkwinde

Noch vor der Tasse Kaffee giesse ich morgens die Balkonpflanzen.
Ein Hagelschlag Mitte August spaltete die Stängel der Tomatenstauden und hackte die Triebe der Prunkwinde ab. Himmeltraurig sah das aus. Auf einem nach Westen gerichteten Balkon im 16. Stock sollte man Robusteres pflanzen. Beinahe hätte ich die Schere angesetzt. Die Pflanzen haben überlebt. Sollte es noch einige sonnige Tage geben, werden noch viele Tomaten reif und die Winde macht hoch über den Reihenhäusern ihrem Namen Ehre und mir viel Freude.
So früh wie möglich gehe ich in den Garten, giesse und hacke, binde diesen oder jenen Trieb auf, schneide dürre Zweige pflücke Bohnen und Himbeeren. Manchmal kommen die Schulkinder – darunter auch zwei meiner Enkelkinder – und essen ihre Pausenbrote unter den schattigen Bäumen.
Wann immer möglich, gehe ich morgens ins Freibad.
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Tauchen

… ist grösser, als man denkt.
So weit unser Auge reicht nur Segel-, von Möwen begleitete Fischerboote mit echten Fischern und der Touristen-Katamaran „Picardie“ auf dem Wasser.
So weit unser Auge reicht ausgebleichte Sonnenschirme über Jungen und Alten, die den Strand und das Wasser auf ihre Weise geniessen.
Weit und breit keine Flüchtlinge auf dem Mittelmeer, ausser in den Zeitungen, die wir, im Gegensatz zu früher, jetzt auch auf dem Delta online lesen können.

Am diesjährigen 14 Juillet fehlen Bühnen, Fahnen, Lautsprecherwagen mit der „Marseillaise“ und „Toreau picine“ – nichts deutet auf den französischen Nationalfeiertag hin. Auf unser Warum meint die Wirtin im „Petit Mazet“ augenzwinkernd, es sei eben erst der 13. Nur wenige Stunden später wären alle froh, es gäbe diesen 14. nicht.
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