Die Ladentür der schnüseligen alten Buchhandlung steht offen. Die Buchhändlerin sitzt am Computer und würdigt mich keines Blickes. Ich grüsse und warte, möchte ein Buch bestellen, das mir in der heutigen Zeitung empfohlen wird. Ausserdem interessiere ich mich für ein Bilderbuch im Schaufenster. „Ich bin Am-etwas-suchen“, sagt die Frau ohne ihren Blick vom Bildschirm abzuwenden.
„Oh, ich verstehe. Kann ich Ihnen helfen?“ Schnell ziehe ich den Mantel aus, stelle meine Mappe auf eine noch nicht ausgepackte BZ-Kiste und setze mich auf die Bücherleiter neben die Buchhändlerin. Gemeinsam erledigen wir die komplizierte Bestellung eines Klassensatzes „Das kleine Gespenst“ und zwei Kochbücher von Jamie Oliver in Deutsch. Nun muss ich selber zur Arbeit, verspreche aber, in der Znünipause vorbei zu komme, um die Bücherkisten auszupacken.
Mein eigener Bücherkauf eilt ja nicht. Ich werde ihn heute im Abendverkauf in der Grossbuchhandlung tätigen.
Ehrlich gesagt: tief in meinem Innern bin ich immer noch auf der Suche nach einer kleinen Buchhandlung, in welcher ich gegrüsst und bedient werde.