Si hei ne am drüü am Morge us em Gfängnis greicht u si mit ihm uf Chlote gfahre. Verschnüert wie nes Päckli hei si ne zäme mit zwene angere Liberianer i ds Flügzüg verfrachtet. Dert het er ersch gmerkt, was mit ihm passiert, wiu er vorhär isch ruehig gschteut gsi. Einezwänzg Polizischte hei die drei gfesslete Afrikaner begleitet. Z’Monrovia (kaputteschti Houptschtatt vo dr Wäut) het ds Flugzüg kei Landeerloubnis übercho u het drum Gambia agschtüüret. Es het es rächts Bakschisch vo dr Schwizerpolizei bbrucht, dass die Behörde am Flughafe zwe vo dene dreine Schwarzafrikaner übernoh het. Mit nüt aus de Chleider uf ihrem Liib het me die Manne i däm frömde Land ihrem Schicksal überla.
Dr Trip isch no nid z’Änd gsi, mi het ja no eine gha zum Usschaffe. So isch me de uf Dakar gfloge u het dert probiert, die unliebsami Fracht los z’wärde. D’Senegalese hei de einezwänzg Polizische d’Päss abgno u gseit, die überchäme si ersch zrügg, we si dr Liberianer mitnähmi. Wius inzwüsche gäge Abe gange isch, het z’Flugzüg Kurs gäge Nordoschte gno u dr Übrigblibnig isch nach däm Tagesusflug wider i sim Schwizergfängnis glandet.

Heute traf ich die Bibliothekarin unserer Gefängnisses hier in der Stadt. Sie darf sechzig bezahlte Stunden pro Jahr arbeiten. Ihr Bücherkredit ist 0. Die Zelle, in welcher sich die Bibliothek befand, wurde vor einiger Zeit wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt und so versucht die Frau, auf jedem Stockwerk ein paar interessante Bücher aufzustellen. Das ist nicht einfach, da die Inhaftierten aus vielen verschiedenen Ländern stammen und bei den dem Gefängnis gespendeten Büchern selten etwas Passendes dabei ist. Ab und zu kauft die Bibliothekarin aus der eigenen Tasche ein Wörterbuch, z.B. Arabisch-Deutsch, was aber leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist.