Es ist nicht das erste Mal, dass Frau Whurf einen Fegkessel voll Wasser übers Geländer schmeisst. Wenn sich der Schaum auf dem Ablaufgitter des Balkons türmt und sie ihm nicht mehr Herr Frau wird – schwupp – platscht und flöckelt das Putzwasser auf den Sitzplatz des Mieters im Parterre. Dieser werklet in seiner Freizeit gerne an seinen Velos und wird über einen solchen Guss oberstsauer.
Das Wohnen in ebenerdigen Wohnungen, so schön im Grünen sie auch sein mögen, erfordert starke Nerven und ist nicht ungefährlich. Wie bei den Berner Brücken hat man schon über Auffangnetzte nachgedacht. Allerdings nimmt man an, dass diese dann innert Kürze mit Müll aufgefüllt würden. Das Schmutzwasser von Frau Whurf – sie stammt aus einer ganz anderen Kultur – würde den Velomechaniker auch durchs Netz treffen. In diesem Fall hat gutes und weniger gutes Zureden noch nichts gebracht. Ausgerollte Allwetterstoren bieten auch keinen zuverlässigen Schutz. Als ein stolzer Vater (aus einer anderen Kultur und in einem anderen Block!) die Rotkreuzkleider seiner Kinder erzürnt auf dem Balkongrill verbrannte, versengten die verwehten Kleiderfetzten die Parterrestoren. Es gab keine Verletzten, nur masslos Erzürnte.
Der Müll, jeden Tag zusammengewischt vom zuverlässigen Hausmeister, stammt allerdings aus allen Kulturen.