Als Kind litt ich ab und zu unter so heftigen Lachanfällen, dass mir die Beine versagten, ich mich auf den Boden knien und den Kopf auf die geblümte Ottomane legen musste. Der Grund für diese schmerzende Erheiterung blieb den Familienmitgliedern meist verborgen. Jemand sagte oder schrieb etwas, und während ich die Worte wiederholte, formten sich in meinem Kopf skurrile und witzige Bilder, die mich zu unbändigem Lachen brachten.
Wann dieses Lachen aufgehört hat, weiss ich nicht. Ehrlich gesagt, ich hatte es völlig vergessen bis vor einigen Tagen. Da stieg es wieder in mir auf. Ich erkannte es gleich, und weit und breit keine Ottomane zum Kopfdarauflegen. Zum Glück sass ich im Bus und der Anfall dauerte nicht so lange wie in meiner Kindheit. Nach der ersten Träne konnte ich ihm Einhalt gebieten.
Mit Freunden hatte ich gerade über einen Bekannten gesprochen, der als eingefleischter Zürcher die enorme historische Bedeutung Berns nicht zu würdigen vermag und die alten staatlichen Dokumente genüsslich als „Plunder“ bezeichnet. „Däm schänke-mer emau e Globus vom Kanton Bern“, meinte trocken der Kartograf unter uns.