Maienbohnen I

Balkonbett

Den sonnigen Herbstnachmittag habe ich doch tatsächlich im Schatten meiner Maienbohnenstauden verschlafen.
Seitdem die Nachbarn unter mir – im Familienjargon auch „Unterbarn“ genannt – ausgezogen sind, habe ich wieder rund um die Uhr einen rauchfreien Balkon. So ein paar Zigarettli am Abend hätten mich ja nicht gestört, aber besonders die nächtliche Qualmerei des Unterbars mit Kollegen, deren Telefonieren und dann gegen Morgen das heftige Streiten mit der Ehefrau (anschlissend Rauchen aus dem Schlafzimmerfenster) erreichten meine *Toleranzgrenze. Nein, ich als Oberbarin habe der Verwaltung nichts gemeldet. Es waren wohl die Nach- und Unterbarn meines Unterbars.
Mein Unterbar nimmt die Kündigung äusserlich gesehen, gelassen. Er gehe jetzt wieder zurück in die Türkei, wo er mehr respektiert werde als hier. Seine Frau gibt sich eine Probezeit von drei Monaten, dann schaut sie, wo mehr Respekt für sie vorhanden ist – hier oder dort.
Die verbleibenden milden Nächte dieses Jahres werde ich auf dem Balkon verbringen, zwischen Bohnen- und Tomatenstauden, denn noch ist kein neuer Unterbar gefunden. Der Hausmeister meint, dass ich jemanden suchen soll. Aber so gross ist die Wohnungsnot in meinem Bekanntenkreis noch nicht, dass jemand in Berns Westen umziehen möchte – eigentlich sehr schade.

Hoch über der Erde die Basler Röteli

Basler Röteli

und die Green Zebra

Green Zebra II

*Ich weiss, für einige Leserinnen und Leser dieses Blogs ist Zigarettenqualm und Lärm ein Klacks, wird ihre Lebensqualität doch tagtäglich in ganz anderer Weise beeinträchtigt.