Email von Anna:

“ … Mein Garten sieht leider schon wieder recht verwüstet aus, obwohl ich ihn am Karfreitag Nachmittag so schön hergerichtet hatte. Die Primeln wurden von Amseln angepickt, die Stiefmüetterli von Schnecken angeknabbert und die Tulpen liegen ermattet geknickt zu Boden, weil Nachbars Katze es irgendwie glatt findet, mit ihnen zu spielen. Ich bin ja sonst eine grosse Tierfreundin, wirklich, aber dass die so destruktiv zerstören müssen, was nett und ordentlich aussähe, also wirklich
Groll, Groll.
Da hülfen Schneckenkörner, Schneckenzäune, Vogelscheuchen, Anti-Katzenduftsprays … Aber ich will es ja auch nicht zur letzten Perfektion treiben. Ordentlich nett siehts ja doch immer noch aus, etwas havariert halt. Auf jeden Fall grüssen mich jetzt die Pensionierten rundum und ich fühlte mich richtig integriert im Quartier …
wären da nicht diese fremdartigen rot-schwarzen Käfer, die sich zu Hauf in den Garten-Mauerritzen sammeln oder auch noch zwischen den frisch gesetzten Blumen krabbeln, wer weiss, was die noch alles vorhaben?
Mein Hobby-Gärtner-Nachbar weiss auf jeden Fall seit drei Jahren, dass er diese Käfer z’vordere Jahr noch nicht gesehen habe, sie stammten bestimmt aus dem Ausland, mit so ausländischem Gemüse seien die wohl eingeschleppt worden.
Bestimmt, pflichte ich ihm bei, den Farben entsprechend sähen sie sehr afrikanisch aus, aber vielleicht tragen sie ja auch bloss afrikanische Masken, und wären in Wirklichkeit graue Bettseiker, Kellerasseln oder so was?
Du siehst, dieser Garten wirft fast philosophische Fragen auf! … “