Wappe-Spruch
Hans Zulliger

Wär chunnt der stotzig Wäg z’düruuf
A Rosefälder düre,
Im glyche Trapp,
im glyche Schnuuf,
U streckt sy Zunge vüre?
Säg hurti, wär so gsatzlig geit
U fescht uf breite Talpe steit?
Wär isch es, wär?
Es isch der Bär, der Bärner Bär!

Mi het ihm vür, er trappi schwär,
Er chöm es bitzli gnietig,
Er sprängi nid, der Bärner Bär,
U syg nid übermüetig,
Er tanzi nid grad uf der Stell
U bsinn si zwuri, was er wöll –
So syg’s eso! …

Das ist ein Gedicht auf den alten Bären.
Der moderne, der keucht nicht mehr mit hängender Zunge und schwerem Schritt den Aargauerstalden hinauf. Er tänzelt auf dem Drahtseil hoch über dem Bahnhofplatz, hat auch als Wappen auf den öffentlichen Verkehrsmitteln und amtlichen Briefköpfen abgespeckt. Denn alles bewegt sich in der Mutzenstadt. Da muss man auch als Bär umdenken und mobil sein. Für die erwarteten Gäste gibt es einen Gratis-Fitness-Parcour durch den öffentlichen Raum. In diesem Sommer hat man besonders viele Gräben aufgerissen, Baustellen abgesperrt, Verkehr umgeleitet, Kleiderständer, Reklametafeln, Tische und Stühle, Topfpalmen und Marktstände in die Lauben gestellt. Eben in allem Bern³!