Hey! Wollt ihr nicht in Lecce heiraten? Hier können beide ihren eigenen Familiennamen behalten, ohne Anhängsel. Olala una matrimonia italiana …
Nein, liebe Schwester (2nd2nd) das Glück wäre von kurzer Dauer. Denn für Menschen mit Schweizer Pass gilt das Schweizer Gesetz. (Da kommen dann die Masseneingebürgerten noch auf die Welt! Jawohl und „wenn jede so wett, “ aber das nur am Rande.) Die Leccener müssten also unsere Eheschliessung der Schweiz melden und die beharrt dann auf ihren vier Möglichkeiten. Aber zuerst der Jetzt-Zustand:

Variante Konkubinat:
Mann: Rindlisbacher
Frau: Tschan
Kind: Tschan

… kann keinesfalls beibehalten werden, selbst wenn die Frau beriet ist, einen Doppelnamen zu tragen. Für die Ehe gibt es vier Varianten:

Variante 1 (ohne vorgängige Bewilligung)
Mann: Rindlisbacher
Frau: Rindlisbacher geb. Tschan
Kind: Rindlisbacher

Variante 2 (ohne vorgängige Bewilligung)
Mann: Rindlisbacher
Frau: Tschan Rindlisbacher geb. Tschan
Kind: Rindlisbacher

Variante 3 vorgängige Bewilligung notwendig
Mann: Tschan geb. Rindlisbacher
Frau: Tschan
Kind: Tschan

Variante 4 vorgängige Bewilligung notwendig
Mann: Rindlisbacher Tschan geb. Rindlisbacher
Frau: Tschan
Kind: Tschan

… und die sind bis ins siebte Glied zu berücksichtigen. Die einzige Hintertür wäre ein starke Benachteiligung des Kindes durch den neuen Familiennamen. Also wenn Simone Niggli-Luder und ihr Mann jetzt den Namen wechseln müssten, weil Simones bisher in wilder Ehe lebenden Eltern beschlossen haben zu heiraten, wäre das unter Umständen als solche zu werten, eventuell.

… Und warum will der Mann nicht den Doppelnamen? Weil es im Moment in etwa drei Ameisen kosten würde, überall seine rechtsgültige Unterschrift zu ändern.

Ja, ja, es ist nicht so leicht wie in Lecce. (Wobei aus dem SMS nicht klar hervorgeht, was mit dem Kinder-Nachnamen passiert? Darf man auswählen? Das stand ja hierzulande auch zur Debatte, aber die CVP – das stolze Zünglein an der Waage – wollte nicht. Sie fürchtete die Eltern würden sich darüber streiten. Amen.)