Nein, nein, es handelt sich hier nicht um eine Mohnsorte aus der Region am Hindukush. Es ist die neueste Création aus 2nd males weihnächtlicher Balkon-Backstube. Das Gebäck in Blumenform schmeckt leicht nach Schokolade und Orange und ist bestreut mit sehr fein geriebenen Mandeln. „Fleurs de Kaboul“ sind eine würdige und wie ich finde auch aussergewöhnliche Hommage an diese Stadt.
1978 ging man in der Chicken Street über dunkelrote Afghan-Teppiche. Die Händler wollten damit zeigen, dass ihre Ware jeder Strapaze Stand hielt, selbst derjenigen von Eselskarren und Pferdetaxis. Man konnte einfach alles kaufen. Meine Tochter wurde von einem Restaurantbesitzer mit einer dicken Scheibe Emmentalerkäse beschenkt. Mir wurde empfohlen, als Frau einen Füllfederhalter dabei zu haben, aus welchem man im Notfall zwei Schuss Munition abgeben könnte. Wie bereits in Peshawar, lehnte ich diese Angebot auch in Kabul freundlich ab, obwohl der Händler den erstgenannten Preis massiv senkte.
1979 schien die Stadt wie ausgestorben. Im Guesthouse hörten die Leute unter einer Wolldecke BBC. Kabul hatte eine Ausgangssperre, und die Hunde frassen die zurückgelassenen Hühnchen aus den Gefriertruhen der ausländischen Botschaften. In einem Innenhof mit Garten schaute der Besitzer mir zu, wie ich die Zweige seiner kostbaren Apfelbäumchen schnitt. Ich hatte ihm vorher erzählt, dass ich dasselbe bei tausenden von israelischen Bäumen getan hätte und diese wunderbar wuchsen. Er fand dann, was für die Israelis gut sei, könne ihm auch nicht schaden.