Nachdem ich nun geschlagene 20 Jahre nie einem Kind ein Waffenimitat gekauft habe (ausser eine Wasserspritze in Form eines Fisches), gehe ich heute zu Franz Carl Weber und erwerbe das teuerste Ding, das die anzubieten haben. Auch in normalen Waffengeschäften gibt es ja Imitate, vielleicht gehe ich auch da hin, die Waffenladendichte im verträumten Bern ist ganz ansehnlich.

3rd, male hat noch immer Albträume und besonders suchen sie ihn vor dem ersten Schultag nach den Ferien heim, egal wie sehr er sich auf die Klasse freut. Er wacht schweissgebadet auf, die Tränen laufen an ihm herunter, sein Magen dreht sich nach Stunden der Folter und anschliessendem Aufgeschlitztwerden mit einem Schweizer Sackmesser.

Das sind Zahlen. Vermutlich stimmen sie sogar. Nur komme ich nach einem Jahr Verarbeitung leider zur Erkenntnis, dass die Folgen für Aussenstehende kaum zu erfassen sind. Ich bin jedenfalls meistens mit den gleichen idiotischen Plattitüden aus Unkenntnis konfrontiert, die uns schon in der Situation selber fast das Genick gebrochen haben. Übrigens in jeder Gesellschaftsschicht und trotz aller Studien.

Wir haben uns heute früh vor 3rds Poster von 50-Cent-unverwundbar gestellt und x-mal wie dieser die imaginäre Knarre hinten aus dem Hosenbund gezogen. Ab heute ist sie nicht mehr imaginär und liegt neben 3rds Bett, bis er jeden Täter im Traum erschossen hat.