Seit dem letzten Beitrag sehe ich mein Zuhause tatsächlich mit anderen kritischeren Augen.
Ich spaziere mit Kleinesmädchen am Rande des Quartiers vor dem historischen Bauerngut. Auf der Bank nahe der alten Eichen, unter welchen Napoleon vor 210 Jahren Rast gehalten hatte, sitzen zwei junge Männer und kiffen. Aus dem etwas ramponierten Herrenhaus tritt der Dichter, der das alte Gemäuer seit Jahren bewohnt. Wie immer schwarz gewandet, beugt er sich über die Buchsumrandung des Berner Lustgartens und – spuckt einen scharfen Strahl in die Beete.
Mir ist sofort klar: spucken kann er um vieles besser als schreiben. Seinem geschriebenen Wort fehlt der Speuz.
Kleinesmädchen kümmert das nicht. Es lacht, beinlet elephantenbeschuht den Hang hinunter und verliert dabei die gesammelten Eicheln in seinen Fäustchen.

Warum gibt es so viele Männer, die sich nicht genieren, den öffentlichen Raum mit Spucke zu bekleckern?