Stolze Hausbesitzerin

Eines Tages beobachtete ich einen Schreiner in der Werkstatt Tscharnergut, der an einer Puppenstube arbeitete. Der kleine Brunnen gefiel mir besonders. Weil ich Holz liebe und ich gerne etwas für Kleinmädchen bauen wollte, sammelte ich von da an Ideen zur Konstruktion einer Puppenstube.

Zu Weihnachten erhielt ich von 1st ein Buch, wie man sich vorbereitet, was es für Zubehör gibt und das sogar einen Bauplan beinhaltet. Ich konnte x Nächte nicht schlafen, weil mir das Haus im Kopf herumgeisterte und ich so viele Ideen hatte. Also erarbeitete ich einen eigenen Plan und kaufte Holz. Das Benutzen der Werkstatt und der Maschinen fand ich sehr teuer. Ein Puppenhaus zu kaufen, wäre mir finanziell etwas aufs Gleiche gekommen.

Schlussendlich kam das Haus ganz anders als geplant, viel schlichter, ohne Schiebetüren und Fensterchen. Einfach so, dass Kleinesmädchen freie Hand zum Spielen hat. Endlich ist es fertig. Alle Leute, die in die Werkstatt kamen, waren begeistert und erzählten ihre eigenen Puppenhaus-Geschichten. Aber niemand korrigierte mich oder sagte: „Ich hätte das anders und dieses so…“ Das Puppenhaus scheint vollkommen. Gestern nahm ich es nach Hause. Nach der ersten Begeisterung wollte meine kritische Frau schon das Dach rot anmalen. „Ja, das machen wir. Der Grundriss steht. Jetzt kann die Einrichtung beginnen.“


Rohbau