Do 22 Dez 2016
Noch nie habe er so viele Tannenbäume verkauft wie in diesem Dezember. Zahlreiche Kunden und Kundinnen seien zum ersten Mal zur Verkaufsstelle im Bremgartenwald gekommen, erzählt der Förster. Je böser es in der Welt zu und her gehe, desto mehr hätten die Menschen das Bedürfnis, einen Baum zu schmücken – oder mögen sie einfach beim Grossverteiler keinen angetrockneten mehr kaufen? Herr Werder weiss es nicht, hat alles geholzt, was an Tannenbäumen „nache“ war und weiss, dass nur noch kleine und mittlere Rottannen für den letzten Ansturm übrigbleiben. Unseren Baum, eine zweieinhalb Meter grosse Nordmanntanne, bekam er gestern aus dem Wald seines Freundes – die letzte in dieser Grösse.
Obwohl der Hochnebel keinen Sonnenstrahl durch lässt und sich nirgends ein Flöckchen Schnee verfangen hat, ist die Stimmung zwischen Tannenbäumen, Feuerholzbeigen, Deckästen und Mistelzweigen friedlich. Der Förster sorgt dafür, dass der Baum sicher transportiert werden kann und zu Hause in die Halterung passt.
Jedes Jahr nehme ich mir vor, einen sogenannt „besinnlichen“ Advent zu machen mit vier roten Kerzen, *Vorlesebuch für die Enkelkinder und früh eingekauften Geschenken. Aber immer kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen, so dass ich ausser dem Türchen im Adventskalender nur wenig Besinnliches zu Stande bringe.
Schön und festlich war die Party meiner beiden Töchter, die ihren Dezembergeburtstag zusammen feierten, mit Fondue riche beim Feuer im Garten mit vielen warm eingepackten lustigen und interessanten Gästen.
Daneben gibt es aber Dezember-Erinnerungstage, an welchen uns Familienmitglieder und Freunde abhanden gekommen sind, weil sie nicht mehr leben wollten. Das macht traurig, und wenn sich ein solcher abrupter Weggang jährt, hat man wieder einige schlaflose Nächte. Dazu kommen die schlimmen Nachrichten aus der Welt. Lässt man das Feiern nicht besser bleiben?