In bunten Blumenblusen, besteckt mit Goldbroschen, die Dauerwellen in einem zarten Blau getönt, trippelten sie in den letzten Tagen zum Tor herein, die greisen Bernerinnen. Ihre Stammplätze der Aare entlang, die lieben Beizen samt Apfelkuchen und Streichelzoo stehen unter Wasser. Heute war gerade so ein Wetterchen für ein Spaziergängli mit Besüchlein auf dem Hügel. Während ihre ärmeren AltersgenossInnen unten in der Matte aus ihren Dachfenstern gezogen und mit dem Helikopter ins Trockene gebracht wurden, sassen Mesdames im Garten bei den Rosen und ezählten von ihren „Harten Zeiten“ im Leben. Das war im Krieg. Sie gehörten zum FHD, zum Frauenhilfsdienst, dienten in der Armee als Rotkreuzfahrerinnen und nahmen die „Geistige Landesverteidigung“ als liebe Pflicht. Tonnen von Soldatensocken haben sie gestrickt und General Guisan und das Pferd persönlich gekannt. Wirklich, ein netter Nachmittag.
Die Abendnachrichten heiterten mich nicht auf. Überall unpassierbare Verkehrswege: „Die Lastwagen werden im Tropfsystem in die Strasse eingespiesen“, teilt mir die Sprecherin von SFDRS mit.
So sind sie sicher besser verdaulich.