Die Jeyarajans habe ich angerufen. Nein, sie wissen nichts von ihren Familien, nein, nein, gar nichts. Es gibt keinen Kontakt und hinfliegen können sie auch nicht, im Moment sind alle Passagierflüge gestrichen.

Sie wissen auch nicht, wie viele Opfer es gegeben hat. Doch sie sind sicher, dass niemand helfen wird, dass nur sie allein helfen können. Sie danken für meinen Anruf, sie gehen jetzt wieder in den Tempel, um zu beten und die Subramaniams und Shanmuganathans und Sriranganathans zu treffen, die vielleicht mehr Nachrichten haben aus der Heimat.

Der Tempel ist jetzt etwas weiter weg, er musste umziehen, die Nachbarschaft hat Unterschriften gesammelt. Alles was Recht ist, aber die Hindu-Feste waren wirklich zu laut. Was sind wir für ein glückliches Volk mit kleinen Katastrophen und grosser, schneller Hilfe und stets ausgezeichneter Information.

Und zum allerersten Mal in meinem Leben empfinde ich tiefes Mitgefühl für alle, auch die, mit denen ich lange Zeit im Integrations-Clinch lag. Zum Beispiel Guga Tarzans Onkel, der dem kleinen Guga die Hand auf die Herdplatte gedrückt und den Unterkiefer zerschmettert hat, wenn er im Kindergartenalter auch nur einen Mucks von sich gab.

Es ist wahrlich nie zu spät.

UPDATE 29.10. 16:29 Uhr: Die Jeyarajans wurden angerufen! Das Haus der Verwandten ist zerstört, aber alle leben und brauchen Geld. Sie wohnten nicht nahe am Wasser. Das Mädchen, das mit mir telefoniert hat, klang, als lachte sie durch den Hörer. Erleichterung ist ein überwältigends Gefühl.