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Nicht, dass sie gerade Gold im Mund hätte, aber darin lässt sich so allerlei Krimskrams erledigen, wozu man während des Tages keine Zeit findet.
Heute früh habe ich die alten Zeitungen gebündelt und dabei festgestellt, dass im „Bund“ von gestern auf 12 von 36 Seiten über den Wintersport berichtet oder mit Schnee und Eis Werbung für Fenster und Autos gemacht wurde. Einen Artikel zum Einsatz von Chemikalien (Kunstdünger) am Lauberhorn konnte ich im diesem Blatt nicht finden. Angeblich wurden gegen 1,5 Tonnen Dünger in den Pistenschnee gemischt, damit dieser während des Rennens nicht dahin schmolz.
Endlich habe ich auch Bernmobil geschrieben. Seit Monaten ärgere ich mich darüber, dass die Busse bei den Haltestellen nicht abgesenkt werden. Das würde den Ein- und Ausstieg nicht nur für Leute mit Kinder- und Einkaufswagen, Krücken und Rollatoren erleichten. Aber dazu braucht es einen Knopfdruck vom Fahrer! Nachdem letzte Woche ein Blinder mit Hund und zwei Kindern beinahe aus dem Bus fiel, fragte ich den Fahrer, weshalb er das Fahrzeug nicht absenke und zuschauen könne, wie sich der Mann mit Anhang so abplage. Ich könne das Absenken jederzeit verlangen, meinte er. „Also soll ich mit dem Einkaufswagen durch den fahrenden Bus schwanken um das Absenken anzumelden?“ „Nein, nicht nötig, Sie machen von hinten nur so“, und er hob die Hand mit dem Daumen nach unten.
Ein anderer Fahrer versicherte mir, dass es keinesfalls Böswilligkeit sei, wenn er vor seiner Nase drei Frauen mit Babywagen, Kleinkindern und Grosstaschen aus dem Bus stolpern sehe. Es sei einfach nur Gedankenlosigkeit – jupi.
So, Morgenstund‘ beinahe vorbei. Noch einige Gymnasikübungen, um für das heutige Bus-Klettern gerüstet zu sein.
Fürs Knobelspiel, welches ich gerade in meiner Mailbox fand, reichts mir nicht mehr.

Nachtrag am Freitag, 26. Januar 2007

Und so sieht mein Thema „Absenken der Busse“ in der Gratiszeitung „21minuten“ aus, wenn der Journalist sich durch die Blogs gelesen hat

Seit Jahren „piept“ uns eine Zwergohreule durch die camarguaisischen Julinächte. Diesen Sommer mindestens in der 5. Generation. Wir nennen sie den „Hingertsivogel“ (Rückwärtsvogel), weil ihr Ruf an das Warnzeichen eines rückwärtsfahrenden Lastwagens erinnert. Zwischen fünf und sechs Uhr morgens hat der Winzling, manchmal im Duett mit einem Weibchen, seine Pflicht getan und schweigt. Gackernde Möwen, schnatternde Elstern, gurrende Tauben, mir Unbekannte mit Pfeifen und Tschilpen hüpfen und flattern nun auf Ästen und Dächern. Im Hintergrund das Lodern von Flammen in einem Kamin das Rauschen des Meeres. Menschen haben die Bühne des neuen Tages noch nicht betreten. Erst in den frühen Morgenstunden liessen die blutgierigen Mücken sie endlich schlafen, Antibrumm hin oder her. Einige Bäcker*innen müssen aber den Weg in die Backstuben gefunden habe, denn gegen sechs Uhr schwebt ein Duft nach frischem Brot über dem Campingplatz. Vom rechten Kanalufer bimmelt das Glöckchens der Kirche St. Pierre sieben Uhr.

Zeit für die Hex, gelbe Rüben zu schaben. Den Kaffee gibt‘s erst um acht.

An Vorschlägen „damit einem die Decke nicht auf den Kopf fällt“ mangelt es im Moment nicht. Z.B. Unnützes Können aneignen: Fingerschnippen, ein Problem? Kein gutes Bauchgefühl, vielleicht hilft Bauchreden? Mitreden bei Herr der Ringe, lernen Sie Elbisch … (MMagazin, 03.2020)

(Unnützes Wissen zu erwerben war mir immer eine Freude. Ich meinte, hier schon mal etwas darüber geschrieben zu haben, stiess aber bei der Suche nur auf diesen alten Frühlingsbeitrag.)

Drei meiner Enkelkinder wohnen vier Stockwerke unter mir, das vierte (3rd, male) leistet seine Tag- und Nachtdienste in einer psychiatrischen Klinik. Alle Achtung und danke!!
Damit ich sie nicht noch mehr vermisse …

Orangen

…mache ich für die Jüngeren eine Znünibox parat: frische Orangenstücklein, auch mit getrockneten Birnenschnitzen oder Feigen.
Heute für jedes einen Bacio Perugina mit inliegendem Sinnspruch:

Wie wir fühlen, so wollen wir gehört werden
Es ist keine Freude etwas zu besitzen, ohne es zu teilen
Lebt für die Gegenwart, träumt für die Zukunft, lernt aus der Vergangenheit
Wahre Grösse wird durch Einfachheit ausgedrückt
Liebe ist die Weisheit des Narren und die Torheit des Weisen

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Gartenschlaefer

(Selbst vom kleinsten Papierchen wie dieser Briefmarke kann man etwas lernen.)

Hinter trüben Wolken versteckt nahm er zu, bis er gestern Nacht dann hell auf mein Bett schien. Dabei hätte ich in den vergangenen Wochen viel Zeit gehabt, neben Husten und Fiebern, ihm ein bisschen beim Vollmöndeln zuzuschauen.

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Die frühen Vögel an der Marina
Die Marina zu früher Sonntagmorgenstunde noch kühl und mit
wenig Prominenz

Man weiss es ja von den Filmen, was die Leute in Los Angeles am Sonntag so tun. Von meinem Balkon aus sehe ich, dass der beste Platz unter den Palmen am Strand schon von der Familie Brangelina besetzt ist. Die Kinder tollen im Wasser, fangen etwas. Whoopi Goldberg in grauem Schlabberpulli führt einen schwarzen Spitz an der Leine. Eben parken einige langbeinige Frauen in knappen Overalls ihren Wagen, packen Bretter und Paddel aus und staken an Brads Yacht vorbei dem Pazific zu. Ich meine, es ist Yangzom Brauen mit ihren Freundinnen. Ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass Rod Steiger mit seinem Pick-up den Strand desinfiziert. Bette Midler radelt auf einem Klappvelo vorbei, im Körbchen an der Lenkstange sitzen ihre Pudelchen Blacky und Whity. Einsam mit Ruckack und Safarishorts stapft Russell durch den Sand und verschwindet zwischen den Feuerbüschen. Ein fürsorglicher Papa zeigt seinen Töchtern, wie man den Florettseidenbaum im Hotelpark erklettert und tritt mit ihnen in die Blumenrabatten, damit sie die Calla besser berühren können. Der botanische Vater ist Mel Gibson, heute mit Hornbrille. Ich könnte noch lange von meinem Balkon aus dem Leben unter mir zusehen, aber es klopft. Eine herzige Krankenschwester mit Stift und Block fragt: „Duidtaus?“ Klar, Sie hätten gleich gewusst, dass die Frau Bestellungen für frische Handtücher aufnimmt, aber mir musste sie zuerst eines vor der Nase schwenken, und das so etwas von elegant, filmreif eben!

Viel Platz fürs Rad
Noch ist viel Platz für allerlei Räder an der Venice Beach.

Venice Beach, von meinem iPhone aus geschrieben

Geweckt werde ich vom Wind, der heftig an der Store rüttelt. Ich kurble diese hoch, schon prasselt der Regen ans Fenster. Zeit zum Aufstehen. Zuerst Kaffee, dann Küche aufräumen, dem Plüschpferd den Bauch zunähen, die uralten und heiss geliebten Faltbüchlein mit speziellen Klebestreifen zum xten Mal reparieren, ein bisschen bügeln und anschliessend wieder einmal einen Blick ins neue Magazin des Orangen Riesen werfen. Ich lese mich durch Umwelt, Mode und Gurkensprossen Gemüse. Auf dem Weg zur Kolumne des Hausmanns (Link zum Buch) treffe ich auf die erste Miss Tibet, die eine Schweizerin ist. Sie wurde in Dharamsala gekrönchet. (Hoffentlich ging diese Miss-Wahl in Lower Dharamsala vonstatten und mein indischer Lieblingsort Upper Dharamsala, Sitz des Dalai Lama, blieb davon verschont). Die Aktionsangebote überspringe ich, auch den Jake Gyllenhaal und die grillenden Schwingerkönige. Erst als ich auf den Bericht über die Liebeskummer-Therapeutin Mona Gross stosse, lese ich mich fest. Eine so schöne Frau, langhaarig, blond, schlank, unten Jeans und oben rosaroter Hauch über silberbeschlagenem Gürtel, High Heels (versteckt hinter der spiegelden Kochinsel) – einfach chic! Dass diese Zauberfee gegen Trennungsschmerz ihre 61 Jahre nicht verschweigt, finde ich cool.
Als der Gross-e Fussballtrainer sie betrogen hatte, mochte sie sich nur noch von japanischem Salat ernähren, dessen Farben der Seele gut taten. Heute kommt dazu wieder ein Entrcôte, denn Mona hat sich aufgerappelt, ist selbst wieder am Ball und betreibt seit Kurzem bereits eine zweite Praxis für Liebeskummer-Beratung.
Inzwischen ist es im Wohnzimmer kühl geworden. Die Uhr zeigt zehn vor zwei und der richtige Morgen ist noch einige Stunden weit entfernt. Mit den Hühnern kleinen Enkelkindern zu Bett gehen und schon hat die Morgenstund irgend etwas im Mund – japanischen Salat?

Nomen est omen: Wie ein „Blitz“ (ברק) hat er eingeschlagen. Einen kurzen Moment gönne auch ich mir in diesen frühen Morgenstunden die Hoffnung, dass doch noch vieles irgendwie ins Lot kommen könnte und es noch nicht für alles und alle zu spät ist.

habe die Morgenstund´ und die Axt im Haus erspare den Zimmermann. Also stehe ich heute früh auf. Ein beissend kalter Wind rüttelt an den Storen. Zuerst erledige ich die monatlichen Zahlungen. Jupii, das Abo 08 für die FRAZ habe ich gewonnen! Die Antwort lautete: Else und Frieda von Richthofen.
Dann bündle ich die Zeitungen, reinige den Filter der Abwaschmaschine und schreibe einen Einkaufszettel. Anschliessend stelle ich fest, dass die Basler Läckerli, denen ich ein Rübli beigelegt hatte, nicht nur weich, sondern auch saftig geworden sind, gruusig. Den Rat, das Gebäck mit einer Kartoffel oder einer Karotte aufzubewahren, habe ich von erfahrenen Hausfrauen erhalten. Das waren die letzten Läckerli in diesem Haus. Sie bleiben einem, ob mit oder ohne Kartoffel gelagert, ohnehin im Hals stecken, wegen der Assoziation.
Es reicht, noch schnell in einem Büchlein mit 500 praktischen Ratschlägen für Haus und Familie zu blättern. Ratschlag Nr. 101 gefällt mir besonders, wahrscheinlich, weil heute Freitag ist:
Fische lebendig versenden.
Man tauche eine Brotkrume in Branntwein, stecke sie dem Fisch in den Mund und umwickle ihn mit frischem, nassen Stroh und Leinwand. Am Bestimmungsort angelangt, muss der Fisch sofort in frisches Wasser gelegt werden.

Aus:
Raaflaub, Elsa: Wo fehlt’s? Praktische Ratschläge für Haus und Familie. Bern, Hallwag, o.J., ca. 1925.