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Verbunden 6

Danke für die vielen Nachrichten in allen Formen und aus aller Welt.
Danke für die Besuche der Beerdigung – sie war genau richtig.

Lebenslauf Jakob.

Verbunden 5

Wir sollen ihn nicht stören, wenn er ruhig liege, meint Grossvater. Aber da sein – das sei schon gut.

Verbunden 4

Gut versorgt.

Verbindungen 3

Jeden Samstag, seit neun Jahren, fährt 1st am Morgen früh aufs Dorf zu ihren Eltern. Seit Grossmutter gestorben ist, fährt sie zu Grossvater. Und später – das schwört sie jeden darauf folgenden Sonntag – wenn er auch nicht mehr da ist, dann wird sie nichts, aber auch gar nichts mehr mit dem Dorf verbinden.

Verbunden 2

Inzwischen sind die Himbeeren schon über die ersten Schnüre hinaus gewachsen. 3rd konnte vorigen Samstag umfangreich ernten.

Verbunden 1

Zu Grossvaters 95. Geburtstag beginne ich eine Serie mit Bildern seiner wunderlichen Eigenart, alles verbinden zu wollen.

Unsere ersten Bohnen aus dem Schulgarten, 18. August 2021

Lauch, Rosen-, Blumen-, Grünkohl, Rot- und Weisskabis – dieser von Mutter und Grossmutter in Surchabisbocki gehobelt und mit einem Surchabisbockistein über Holzbrett beschwert – konnten niemals mithalten. Bohnen waren für mich das Königsgemüse. Je nachdem, auf welcher Höhe und auf welchem Boden wir gerade wohnten, gediehen auch Bohnen, sei’s am Busch oder an der Stange. Die ertragreichsten Ernten fuhr mein bohnenverrückter Vater in seinen letzten Lebensjahren ein. Hier, auch als Erinnerung für die Familie, ein paar alte Fotos aus dem Album:

Wie überall im Haus wo etwas noch ein bisschen halten sollte, waren Schnüre für Vater unentbehrlich. Diese Bohnenharfe hat er 2004 im Alter von 93 Jahren gespannt.
Um das Pflücken so richtig geniessen zu können, baute sich Jakob – wie könnte es anders sein – eine Leiter, die ihn sicher dem Bohnenhimmel entlang führte.
Bei einem so prächtigen Ertrag sei mindestens ein Schmunzeln angebracht. Links im Bild sieht man das Leibgetränk meiner Eltern, dem sie bis ans Lebensende die Treue hielten.
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Solange ich mich erinnern kann, versuchte man in meiner Familie neben den gesenkten Rücken auch mit „Nasenlümpen“ und Schnüren die täglichen Herausforderungen einigermassen „in Egi“ (im Gleichgewicht) zu halten. Aus Taschentüchern gabs mit vier Knoten den Sonnenhut, jegliche Art von Verbänden, Armschlingen, Wickel, Beutelchen für am Wegrand Gesammeltes, in einen Zipfel wurde der Sonntagsschulbatzen eingebunden, ein Knoten im Tuch hiess: du darfst etwas nicht vergessen, mit etwas Spuke angefeuchtet liessen sich Kindermäulchen abreiben, bevor irgend eine Verwandtentür aufging, nichts trocknet Tränen weicher, als ein hundert Mal gewaschen und gebügeltes Grossvatertaschentuch. Bis heute ist es mir unentbehrlich. „Aber die muss man immer waschen und bügeln im Gegensatz zu denen aus Papier.“ Stimmt. In der Zeit, in welcher ich die Fussel eines gewaschenen Papiertuches von meinen schwarzen Seidenleibchen rolle/zupfe, bügle ich „im Schwick“ (im Nu) ein paar Dutzend aus Stoff.
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Ein Regensonntag und Zeit fürs neue NZZ-Folio „Teheran“. Der Iran feiert heute den 27. Jahrestag der islamischen Revolution, lese ich, stöbere dann in meinen Archivschachteln und erinnere mich an den Sommer 1978:

In einer dichten Autoschlange kriechen wir unter die Smogdecke wie in einen grauen schwabbenden See, hinein in die Millionenstadt Teheran. Im Norden Berge auf deren höchsten Gipfeln Schnee liegt.
In der Nähe des Shahyad Towers treffen wir einige junge PerserInnen in chicen Sportwagen und in wochenendlicher Partystimmung. Klar kennen sie ein passendes Hotel für eine Familie. Sie werden uns lotsen – no problem. Und schon geht’s flott hupend und blinkend hinein ins unbeschreibliche Verkehrschaos. Wir durchqueren die elendesten Slums, wo die Menschen halbnackt in Autowracks leben und werden später vor einem kleinen Hotel, umgeben von schattigen Bäumen, verabschiedet. Hier wollen wir einige Tage bleiben, um unser Auto zu überholen und Briefe nach Hause zu schreiben.
Das Wasser des Hotelpools, aus 300 Metern Tiefe heraufgepumpt, erfrischt nicht nur die „ausgetrockneten“ TouristInnen sondern auch die Wohlhabenden aus der Stadt, die ihre Nachmittage hier verbringen. Ein holländischer Geschäftsmann, erzählt mir von seinen engen Verbindungen zum kaiserlichen Palast. Er handle mit Opium. Das könne ich ihm nicht glauben. O doch, meinte er. Noch etwas werde er mir verraten. Der Schah sei in der vergangenen Nacht in seinen privaten Gemächern angeschossen worden. Der Anschlag werde geheim gehalten, aber das sei der Anfang vom Ende des Pfauenthrons, und seine Geschäfte seien wohl bis auf weiteres dahin.
So etwas! In meinen Briefen erzähle ich diese Hiobsbotschaft brühwarm weiter.
Sie kommen alle geöffnet und mit schwarzen Zensurbalken in der Schweiz an.
Es ist Ende August 1978, und zu Hause ahnt noch kaum jemand etwas von einer islamischen Revolution im Iran.

Auf dem Treppenabsatz im zweiten Stock hat sich eine Frau vor dem Sturm zurückgezogen. Ihre Habseligkeiten liegen in rote Plastiksäcke gestopft vor ihr. Sie isst ein Brot und ermahnt mich, in meinem engen Rock ja nur kleine Schrittchen zu tun.
Die Leute suchen in den Lauben Schutz, und so fällt der schwere Topf mit der Thuyastaude von der Fensterbank über mir auf die Strasse, ohne jemanden zu erschlagen. Schade, dass er nicht den „Stadttraktor“ (Land Rover) getroffen habe, meint mein Bürokollege, der die Zugverbindungen online beobachtet – bis jetzt nur Unterbruch zwischen Bern und Schwarzenburg.
Wie ich die stürmische Nacht in meinem Horst überstanden und ob der Block nicht geschwankt hätte, werde ich heute mehrmals gefragt.
Dieser Kyrill tobte wie ein Wahnsinniger durch die Lüftungsrohre, stiess zornig gegen die Fenster und heulte schaurig weit über den 13. Stock hinaus – der Block, ein Schiff auf dem sturmgepeitschten Meer.
Mit solchem Stürmen sei nicht zu spassen, meint mein belesener Freund Gerard und erzählt, dass der Schriftsteller Ödön von Horváth den Nazis entkommen konnte, nicht aber dem auf die Champs-Élysées herab stürzenden tödlichen Ast.

Inzwischen ist draussen und im Lüftungsschacht wieder Ruhe eingekehrt, denn Kyrill zieht gegen Russland weiter – genau so, wie es uns die eidgenössischen Wetterfrösche gestern versprochen haben.