Heute früh in der Warteschlange der Orangen-Riesen-Kasse – vor mir ein kräftiger junger Bauarbeiter mit Znünisandwich und Eisteebeutel – werden auf dem Werbebildschirm gerade die Eishockey-Schlittschuhe der Marke Synergy EQ20 und der Tiefschutz Sher-Wood Junior vorgeführt. Als ich an der Reihe bin, gibt’s auf dem Schirm Werbung für Anti-Aging-Creme von Natural Cosmetics, anschliessend eine für superelastische Stützstrumpfhosen der Marke Compact und den Entlastungs-BH Anita.
Bis hierhin mache ich mir noch keine Gedanken, denn ich habe mit Cumuluskarte, Bankkarte, Kassenbon und den Mega-Win-Briefchen mitüüri genug zu tun. Als aber die schwangere Frau hinter mir ihre Ware aufs Band zu legen beginnt und nun Babyölflaschen in Form von gelben Entchen über den Bildschirm hüpfen, Wickelkommoden mit doppelten Cumuluspunkten bis 31.12.13 und Pedic-Spray für geschwollene Beine angepriesen werden, habe ich doch ein ungutes Gefühl in der Magengegend.
Mit einem Auge schaue ich auf den Bildschirm, denn nun ist mein muslimischer Nachbar daran, das Band zu beladen. Anstatt Entchen und Kommoden gibt’s die 12er Packung Kichererbsen, den gefrorenen Lammrücken, den 5kg Sack Budgetzwiebeln und – geit’s eigentlech no?? – die neue Herbstcollection mit den Kopftüchern Leyla, Orient, Nuria, Mariam.

Ist das ein böser Traum oder einfach nur ein neuer gäbiger Dienst an der Kundin und dem Kunden?