Traurig

Sie war eine Erzieherin mit Engelsgeduld – begnadet eben. Bei ihr gab es keine hoffnungslosen Fälle. Selbst die Wildesten und Ungehorsamsten hörten auf sie. Mühsame Eltern und taube Behörden brachten sie nicht aus der Ruhe. Jahrelang sorgte sie auf kleinstem Raum dafür, dass die Quartierkinder nach der Schule betreut wurden, spielen, essen und Hausaufgaben machen konnten.
Vor zehn Jahren richtete sie im ehemaligen Keramikatelier eine Tagesschule ein, denn die Nachfrage nach Betreunungsplätzen stieg von Jahr zu Jahr.
Dass „ihre“ Schützlinge einen Beruf erlernten, dafür engagierte sie sich unermüdlich, gab Nachhilfestunden und half bei der Lehrstellensuche.
Ganz wichtig war ihr die Ausbildung von jungen Erzieherinnen und Erziehern. Ihren Praktikantinnen und Praktikanten war sie Beraterin und Vorbild. Sie hat mitgeholfen, aus der Betreunngsarbeit in einer Tagesschule einen anspruchsvollen Beruf zu machen. Dank ihr hatten zahlreiche Kinder einen leichteren Start hier in der Schweiz und eine schönere Kindheit.

Nun ist Therese Sch.
(18.03.1953-19.09.2017)
nach kurzer Krankheit gestorben.
Ohne zu klagen habe sie auch die letzte Herausforderung angenommmen. Mir wird diese Frau sehr fehlen, obwohl wir beinahe „nur“ über Kindererziehung und Blumen – sie mochte den gefüllten Akalei – gesprochen haben.
Letzte Woche kamen Kinder, Eltern, Erziehrinnen und Erzieher, Freunde, Angehörige und Ehemalige zusammen, um bunte Ballone steigen zu lassen und gemeinsam an sie denken.

Das schönste Denkmal,
 das ein Mensch bekommen kann,
 steht nicht auf irgend einem Platz,


Abschied 1

sondern im Herzen seiner Mitmenschen, sagte Albert Schweitzer.

Abschied 2

Auf Therese Sch. trifft das zu.