Einmal, ich war in der 9. Klasse, hängte die neue Klassenlehrerin ein Bild an die Wandtafel: dunkelblaue bis schwarze Quadrate und Rechtecke, in der Mitte ein leuchtend rosaroter Fisch. Etwas genervt fragte der Mathematiklehrer, ob uns Schülern diese Kunst gefalle. Ich sagte: Es komme vor, dass ich mich in seiner Stunde so fühle, wie der Fisch: im falschen Gewässer. Diese erste Begegnung mit der Malerei von Paul Klee kam mir in den Sinn, als ich heute das G-Doodle sah. Das Du Nr. 10 von 1948 (aus meiner Sammlung) ist dem Künstler gewidmet. Im Laufe des Tages habe ich mich durch die 76 kleingedruckten, vergilbten Seiten gelesen. Die Fotos der Bilder und des Künstlers sind noch gut erhalten.

Rolf Bürgi, Finanzberater und enger Freund des Künstlers, schreibt über Klees letztes Lebensjahr im Sommer 1939:

Die Kräfte, die bleiben, braucht er für seine Arbeit. Nur für sie lebt er noch.

Man kann nicht vermeiden, den drohenden Krieg zu erwähnen. Einen neuen Krieg werde er nicht ertragen, dann möchte er lieber nicht mehr leben.

Eines Tages geht meine Frau ein Stück mit ihm auf der Strasse, nur ein paar Schritte, aber der Kistlerweg steigt ein wenig an. Der gesunde Klee hatte es gar nicht bemerkt. Nun sagt er leise lächelnd: „Das ist jetzt mein Matterhorn.“