Heute habe ich mich aufgerafft, einmal beim Block, wo die Sanierung begonnen hat, vorbeizugehen. Es sind drei gleiche Blöcke, die das Quartier ausmachen, in welchem ich seit Kleinkinderzeit wohne, ich habe schon in jedem gelebt und kenne sie weissgott wie meine Hosentasche.

Ich kann mich aber nicht erinnern, dass einmal Wohnungen frei waren. Vielleicht höchstens ein, zwei Monate, weil man eine Weile brauchte, um Schweizer als Nachmieter zu finden. (Wenn Leute schweizerischer Nationalität ausziehen, wird i.d.R. darauf geachtet, diese Wohnungen wieder Leuten schweizerischer Nationalität zu geben, denn wir sind integrativ manchmal etwas am Limit hier.)

In dem Sanierungsblock gibt es total 275 Wohnungen. Und ich habe heute 25 abmontierte Klingelschilder gezählt. Nicht nur die Attika von 1st, sondern auch die 3.5-Zimmerwohnung, die ich mit 2nd, male und 3rd fünf Jahre bewohnt habe, steht leer.

Wäre es möglich, dass die oft zitierte Einschätzung der Verwaltung und anderer Aufwertungs-Prediger, die Leute blieben dann schon, weil sie „nichts Billigeres und Besseres“ finden, falsch war?

Nun hoffen wir auf den grossen Zuzug nach der Sanierung. Denn Leerwohnungen sind nicht gerade das, was ich unter Aufwertung verstehe.