In der Familien gibt es kleine Geschichten, welche durch Generationen immer wieder erzählt werden. Hier eine, an welche ich in der vergangenen Woche oft gedacht habe.
Meine Mutter war eine kämpferische Frau. Das machte sie bei vielen nicht besonders beliebt. An ihrem Grab standen diejenigen, für welche sie sich ständig „in die Nesseln gesetzt“ hatte. Als sie dem Verpächter auf die Schliche kam, dass dieser im Vertrag die Fläche des Pachtlandes nach oben „korrigiert“ und den Zins jahrelang dafür eingestrichen hatte, sagte sie „Lugihung“ zu ihm. Dummerweise war auch der Notar zugegen, welcher die Beschimpfung bezeugen musste. Meine Mutter erhielt eine Busse von 100 Franken. Das war zur damaligen Zeit ein Vermögen, und sie hätte das Geld „anderweitig“ gebraucht. „Das reut mich nicht, ich habe es diesem Lugihung gerne bezahlt“, sagte sie bis ins hohe Alter und freute sich jedes Mal köstlich in der Erinnerung an das Gesicht des Beleidigten.
Diese Geschichte und noch einige mehr haben mich geprägt. „Lugihung“ sage ich kaum noch. Meine letzte ausgeteilte „Beschimpfung“ liegt 17 Monate zurück und kam aus der Pflanzenwelt. Ich habe jemanden „junge Trübu“ genannt. Das war gar nicht gut! Meine ganze Familie wird dafür bestraft, indem wir bei einer Hausverwaltung keine Wohnung mehr bekommen und auf der „Schwarzen Liste“ stehen. Ups … Entsch …
Mit diesem Bericht schliesse ich die Kategorie „Totalsanierung“ ab.