Frau Fauser sitzt im Tram neben mir. Sie hat ein Rubbellos gekauft und schabt nun Feld für Feld mit einem Geldstück auf, wischt den Leim von der Hose und erzählt mir, dass sie heute am Bahnhof erwischt worden sei. Die Busse werde ihr dann per Post zugeschickt. Sie habe alles versucht, aber die Polizei habe auf stur geschaltet. Dabei habe sie, Frau Fauser, vor dem Einsteigen den ihren doch nur auf den Haufen von tausend weiteren Zigarettenstummeln geworfen. Just in dem Moment seien sie gekommen und hätten die Personalien genommen: „Die vorderen Tausend kamen natürlich ungeschoren davon.“ Frau Fauser rubbelt die letzten Felder auf – leider kein Sofortgewinn. „Wäre ja zu schön gewesen. Und erst noch vierzig Franken weniger für neue Zigaretten.“

Zufrieden gehe ich nach Hause (wo auch ständig Zigis, Unterhöschen, Wattestäbchen, dreckige Taschentücher vom Hausmeister zusammengefegt werden müssen). Endlich weiss ich, dass Littering-Übeltäter und -innen in dieser unserer schönen Stadt tatsächlich zur Rechenschaft gezogen werden. Und wenn Frau Fauser nun wirklich durch Schaden klug wird, besteht die Möglichkeit, dass wir 2012 für die Strassenreinigung statt 20 Mio Franken nur 19 Mio 999’995 ausgeben müssen.