Auch alte Besen wischen

Noch hängen …

Noch muss viel fallen

… viele Körbe voller Laub in den Ästen …

Den „zeitnahen Städtern“ und Selbermachern, die u.a. „ihre urbanen Gärten bejäten“ …

Noch ein paar frostfreie Tage

… „sich hinter den eigenen Zucchettis verschanzen“ und in „Einmachblogs stöbern“ hat Christoph Fellmann (in Bund, Tagesanzeiger und Berner Zeitung erschienen) einen blumigen Artikel gewidmet.
Danke vielmal!

Hier wird z.B. „ein essbares Selfie“ hergestellt …

essbares Selfie

… denn „wer selbst produziert, produziert auch sich selbst“. Ist mir sonnenklar, und ich „heische nach einem Like“. Auch klar, und seis auch nur ein leer gegessener Teller.

Selbstverständlich habe ich meine Einmachgläser …

Gläser

… nach dem Lesen des Berichts genau studiert und darin nach meinem ICH gesucht. Irgendwo zwischen Sugo, Zwetschgenkompott, Feigenkonfitüre, Himbeer- und Johannisgelee, diesen „essbaren Selfies“, muss dieses ICH doch sein, Gottfriedli!
Und das „neue Heimwerk“, welches „durchaus zur Selbstdarstellung taugt“ sollte ich wohl umplatzieren, denn in den Wäscheschränken kommts wirklich nicht so zur Geltung. (Urbane Keller und Wohnungen sind auf „Heimwerk urbaner Trendsurfer“ nicht eingerichtet.)

Christoph Fellmann und die zugezogenen Uni-Sachverständigen treffen den Nagel wirklich auf den Kopf. Gerne reisse ich ein paar Sätze aus dem Zusammenhang, die mich dadurch noch nachdenklicher stimmen:

Wer gärtnert, näht, und bäckt, reduziert die Komplexität der Welt. Für ein paar Stunden, für sich selbst. (Ui, ui, ui!)
Man kann das politisch nennen oder eine Flucht. Der Wirtschaftsethiker ist skeptisch: „Oft hat sich das politische Engagement damit auch schon erschöpft“, so Thomas Hajduk (Uni St. Gallen), „man kann das auch als Bequemlichkeit auslegen.“
Wer bei sich selbst anfängt, die Welt zu verbessern, hört damit in der Regel auch bei sich selbst auf. Es ist eine sehr kleine Welt, die so besser wird.

Also den Schluss dieses Artikels, in welchem das „urbane kreative Milieu“, welches sich für die Avantgarde halte, die neoliberale Zumutung verinnerlicht, müssen Sie selber lesen.
Der Journalist kann doch nur froh sein, dass es diese apokalyptischen Flirter gibt. Dann hat er etwas zu schreiben. Allerdings übertreibt er mit den Socken stopfenden metrosexuellen Männern, und Angebote von Häckelabenden in alternativen Kulturzentren habe ich auch keine gefunden.
Eigentlich habe ich keine Ahnung, was diese Schreibe soll, im „Bund“ vom 25.10.14, S. 33 unter der Rubrik „Hintergrund“.

Blogk ist zehn Jahre alt geworden.

Letzte Blumen

Hier die letzten Gartenblumen dieses Jahres.

Was als Familienblog angefangen hat, ist ein Einfrauunternehmen geworden.
Einerseits ist das schade für blogk, andererseits kann ich die Jungen nur bewundern, wie sie sich den vielfältigen anspruchsvollen Aufgaben ihres Lebens stellen.
So frisch von der Leber weg wie vor zehn Jahren kann ich aus verschiedenen Gründen nicht mehr schreiben. blogk.ch sei weniger politisch als früher. Das kommt sicher durch das urbane Gärtnern (siehe oben).
Ich weiss nicht einmal mehr, ob das Private immer noch politisch ist.

Alle, die bis heute mitgelesen haben, grüsse ich herzlich.