Gestern hab ichs getan! Als er lässig seine prall gefüllte feldgrüne (-graue?) Reisetasche auf die Sitzbank der Bushaltestelle fallen liess, grüsste ich ihn und fragte: „Sagen Sie mir bitte, haben Sie in der Kaserne immer noch keinen Waschsalon?“
Er lächelte höflich, rückte sein hellblaues Beret zurecht (Sanitätstruppen, Veterinärtruppen, Rotkreuzdienst?) und sagte: „Nein, leider nicht.“ „Also müssen samstags immer noch Mütter, Frauen und Freundinnen die Militärwäsche waschen?“
„Nicht unbedingt. Uns steht ein Waschdienst in Münsingen zur Verfügung. “
Diesen hat der flotte junge Mann im Kampfanzug sichtlich nicht in Anspruch genommen.
Das 21. Jahrhundert hat immerhin eine Erleichterung im Waschfrauenhilfsdienst gebracht: die Wehrmänner werden nun samstags um 07:00 Uhr in den Urlaub entlassen, statt erst am Mittag.
Stelle man sich vor, aus der Rekrutenschule kehrten Fachmänner für die allgemeine und spezielle Textilpflege mit logistischem Flair ins zivile Leben zurück, das wäre ein richtiger Beitrag zum Frieden.