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Mond ueber Merligen

Foto vom 12.09.2019, 20:28, Blick vom Schiff aus nach Merligen.

Die Merliger, so sagt die Geschichte, versuchten schon in alten Zeiten, das Mondlicht mit dem Netz aus dem See zu fischen, um damit ihr neues, fensterloses Gemeindehaus auszuleuchten.
Dieses Foto habe ich auf der 10. Feierabendfahrt mit meinen früheren ArbeitskollegInnen, die längst zu meinen FreundInnen zählen, gemacht.
Auf dem kleinen Dampfer „Blümlisalp“ essen wir etwas Feines, sprechen über Bücher, Reisen, Filme, Sport, Skuriles, Trauriges, was der Alltag so bringt. Dann stossen wir an auf alle unsere Geburtstage in diesem Jahr und auf das Leben.

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Wormell
Aus: Wormell, Christopher :
Teeth Tails and Tentacles, Animal Counting Books, ISBN-10: 0762421002

Liebe Kinder, bei diesem Bild muss man auf mehr als 3 zählen können;-)

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Sie huschen leichtfüssig über Gartenwege, verschwinden zwischen fetten Stängeln, wuchten mächtige Broccoliköpfe aus Stauden, braten Spanferkel und Lämmer, spielen schwermütige Weisen auf Handorgeln, hämmern und graben, bohren auch ab und zu wie die Merliger von Merligen (im Ausland: Schildbürger von Schilda), philosophieren unter schattigen Weinranken, versuchen vehement, aber vergeblich, ihre eigenen Familiengarten-Regeln durch zu bringen, sinnieren über das, was vorbei ist und hoffen, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist – nämlich gut. Zwar ein bisschen schlechter als früher, aber was will man? Es ist, wie es ist: eben beinahe gut.
Wenns blitzt und donnert über dem Familiengarten Bottigenmoos und der Regen in diese üppigen Parzellen prasselt, dann ist es so richtig gemütlich. Man jasst, rüstet Bohnen für den Winter, hisst mit Elégance mit einem selbstkonstruierten Haken Bierflaschen aus dem im kühlen Boden eingelassenen Kehrichteimer, trauert über zu Ende gegangene Beziehungen, blickt auch gefasst dem Tod entgegen und lässt sich immer wieder trösten vom Garten, der „einem wie ein weicher Mantel umarmt.“
Zusammen gehalten wird das wundersame, multikulturelle Völkchen von zwei Dingen: dem Vereinspräsidenten, einem Italiener, welcher auch beim Giessen die Kravatte nicht auszieht und dem Garten-Eden-Berndeutsch, welches sich sehr weit vom Emanuel Friedlischen entfernt hat und von allen Willigen verstanden wird.
Nach „Pizza Bethlehem“ ist dies ein weiterer berührender Film über Menschen aus Berns Westen. Gedreht hat ihn einer der Gärtner.

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Niesen

Ausnahmsweise hat auch unsere Sippe einmal ein Schnapsdatum für eine kleine Familienfeier genutzt. Wir haben den runden Geburtstag von mir und 2nd, male am 19.9.2009 auswärts begangen. Das war nicht Absicht sondern einfach die Mitte zwischen unseren Geburtsdaten. Wir hatten ein richtig erholsames Wochenende mit schöner Aussicht auf den Niesen und die kommenden Jahre.

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Annodazumal

Fände man nicht ab und zu etwas Unerwartetes, könnte unsereiner beim Umziehen und Häuser räumen völlig ermatten.
Diese Zeichnung trägt das Datum 24. Januar 1894. Der Vater von Albert hat sie in der 8. Klasse gezeichnet und fein säuberlich seinen Namen darunter gesetzt. Erstaunlich finde ich, dass das Orange und das Grün fein glänzen. Gab es vor 114 Jahren schon Glanzstifte?
Der Zeichner war ein Bauernbub und wurde später ein Bauer. Er besuchte die Dorfschule von Hinterfultigen. Noch heute gibt es Leute, die einen, den sie besonders bescheuert finden einen „Hinterfultiger“ nennen. Wer ist da der Blöde?

Im Schulbuch nennt man sie „Schildbürger“. In meiner Gegend heissen sie „Hinterfultiger“, „Freiburger“ oder „Appenzeller“, diejenigen, welche das Pulver nicht erfunden und Mehl am Ärmel haben. Sie „merligen“, wie die Merliger von Merligen. Beim Bau des Gemeindehauses vergassen diese die Fenster und fuhren des nachts mit Boot und Netz auf den See hinaus, um den Mond als Lampe einzuholen.
Auf dem Balkan, lasse ich mir erzählen, stünden die Kroaten zuoberst auf der Bildungsleiter und ganz unten, sozusagen unter dem ersten Seigel, finde man ihre „Merliger“, die Albaner.
Meine Freundin Marwa, Bücherfrau durch und durch, ist einer ganz besonderen Publikation begegnet.
Es handelt sich um die Festschrift zum 60jährigen Bestehen der „Biblioteka Kombëtare dhe Universitare e Kosovës“ – „National and University Library of Kosova“.
Die Bibliothek wurde 1944 in Prizren als „Provincial Library“ gegründet und 1946 nach Prishtina verlegt. Dort musste sie fünfmal umziehen, bis sie 1982 ein eigenes, eigenwilliges Gebäude bekam. In den Jahren 1980-1999 vertrieben die Serben alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in der „Biblioteka“ wurden serbische Flüchtlinge aus Kroatien und Bosnien untergebracht. Während des NATO-Angriffs im Jahr 1999 diente der Kuppelbau der serbischen Armee als sicheres Hauptquartier. Endlich, nach vielen Jahren Krieg, konnte das Team wieder in die Bibliothek, einem Ort der Zerstörung, einziehen. Zusammen mit Kenneth J. Oberembt, einem amerikanischen Bibliotheksexperten, wurde die „Biblioteka Kombëtare dhe Universitare e Kosovës“ wieder aufgebaut und auf den neusten Stand gebracht. 2003 übernahm Dr. Sali Bashota die Leitung.
Täglich wird die Bibliothek von 2000 Menschen genutzt. Jährlich schreiben sich 4000 Benutzerinnen und Benutzer neu ein. Der Bestand an Büchern, Manuskripten, Karten, Sammlungen und Nonbooks beträgt 2 Mio.
Wie in Bern, Zürich, Basel und vielen anderen Universitätsbibliotheken im In- und Ausland, wird in Prishtina mit dem israelischen
Bibliotheksverwaltungssystem Aleph 500 gearbeitet.

99 Kuppeln

Die Kuppeln sind die Fenster! Und wenn der Mond will, kann er hindurch scheinen.

Quelle:
Biblioteka Kombëtare dhe Universitare e Kosovës, Prishtinë, 2004,
ISBN 9951-13-010-0