Sonnenkerne

Als ich 1984 in die Wohnung im 13. Stock einzog, gab es auf dem Balkon zwei verkümmerte Föhren mit vielen immergelben Nadeln. In den Blumenkästen hatten die Mieter vor mir eine „Kopostanlage“ eingerichtet, die penetrant vor sich hin stank. Vater und Albert kamen mit Säcken, schaufelten die verfaulten Küchen- und Grünabfälle raus und füllten neue Erde in Kübel und Töpfe. Es dauerte noch einige Sommer, bis ich wusste, welche Pflanzen dem Wetter in dieser Höhe stand halten konnten. Besonders robust waren diejenigen, deren Samen vom Wind oder den Vögeln aufs Dach getragen wurden. Ab Ostern bis im November verbrachten meine Familie und meine Freunde so viel Zeit wie möglich hoch oben über der Strasse unter freiem Himmel. In diesem Jahr grünte und blühte es in den Kästen und Töpfen, dass es eine Freude war, die Himbeeren und Erdbeeren waren süss, die Kräuter wohlriechend und ich kochte viele Liter Minzentee.
Und so tue ich jetzt, was man soll: Aufhören, wenns am Schönsten.

Staengel Hosta Rebe Mauer Butten Hortrose 1 Spur Aztekengold Sonnenhasel