Feuerwehr frei. Endlich. Weniger Staat! Felxibilität und Eigenverantwortung, wer bin ich denn. Natürlich habe ich alle 15 Anbieter auf meinem Handy gespeichert und bekomme regelmässig informative SMS und kann bei Wettbewerben Südseereisen gewinnen. Es gibt einen Super-Brand-Bonus, ab einem Brand pro Monat einen Extra-Fire-Discount beim einen, beim anderen kann ich Grossbrände im Jahr darauf als Joker einsetzen, beim dritten – ach das habe ich noch nicht ganz vestanden, Hauptsache, ich kann wählen und das Angebot stimmt. Im Moment mag ich besonders die „MobiFire“, wegen des netten oberländer Bauern aus der Werbung: „Die sy schnäu da gsy, nid meh aus zwänzg Minute hei die Giele ghaa. MobiFire: die wähle-n-ig wider!“

Eben. Aber jetzt muss ich, soeben wurde als letzte Einrichtung noch die Ambulanz privatisiert. Dank dem monatlichen Digest von Comparis bin ich auch immer auf dem Laufenden, obwohl, die Mitteilung lautet seit über einem Jahr immer noch „Mit ihren Suchkriterien (max. Einsatzzeit <= 30 Minuten) wurde in Ihrem Wohngebiet kein Anbieter gefunden". Vielleicht zuwenig Familiendramen und Rasenmäherunfälle in unserem Quartier, ich weiss es nicht. Herr S., Taxifahrer, 6. Stock rechts, hat an seinem Lüti jedenfalls nun diesen weissen Kleber mit dem roten Kreuz platziert. Wir dürfen jederzeit klingeln sagt er, immer, auch nachts. Wir hoffen er ist da, wenn wir ihn mal brauchen.