Die Kinder haben aus der neuen Gratiszeitung Rollen gemacht und schlagen sich gegenseitig damit auf Köpfe und Waden. Einige Mädchen verschanzen sich in der Telefonkabine und verlassen diese erst wieder, um einen Jungen zu trösten, der auf dem Boden liegt und von zwei Grösseren vertöffelt wird. Es gibt genug Zeitungen, um die zerfledderten Rollen zu ersetzen. Als ich den eingemüllten Platz fotografiere, wird es ganz still. „Sind Sie von der Polizei?“ Ich beruhige sie und frage, wie ihnen dieser Dreck vor dem Haus gefalle. Es ergibt sich ein gutes Gespräch und sie versprechen, alles wegzuräumen. Neben jeder der neun Haustüren steht neuerdings ein „Notenständer“, auf welchem die Gratisblätter angeboten werden. Würde man an dessen Stelle ein Kindervelo oder einen Kinderwagen parkieren, gäbe es sofort Reklamationen. Die Abfallkübel sind vollgestopft mit Papier, dessen Entsorgung die Mieter über die Nebenkosten bezahlen. Blöd für uns und gut für die Herausgeber.
Immerhin müssen in der Schweiz nun täglich 435’000 Zeitungen mehr entsorgt werden.