Im Rüegsauschachen ca. 1946

Grossmutter Elise G. mit ihrer ersten Enkelin, ca. 1946

I söll doch bitte zum Geburtstagsapéro öppis säge, hei miner Töchtere gmeint.
Wie macht me das, ohni dass es e Art vorzogni Grabred wird?
I has probiert:

Weme gsung u zwäg sibezgi cha wärde, isch das es Glück u nid sälbverständlech.

Ganz ohni Regle u Wiisheite vo de Altvordere wärs allwäg nid so guet gange. I ha es paar drvo notiert, wo ni euch nid möchte vorenthalte. Wär weiss, villicht chöit dir die einti oder angeri bruche.

Mi Grossmueter, d Rosa Schenk, het mir, woni no chlyn bi gsi, d Angscht vor wilde Tier gno, wo im Troum oder in Würklechkeit eim so chönnti begägne. „Stang eifach a Wägrand u sing es Lied,“ het si grate. Si het das nid sälber ustänkt. Es isch im „Schäflihirt“ gstange, däm Blettli, wo dr Brüederverein für d Jugend monatlech useggä het. D Grossmueter het mer es Bildli zeigt mit eme gfürchige Löi drufe. „Also, wen i däm ‚Gott ist die Liebe’ singe, macht dä mir nüt“ ha ni gwüsst.
Speter het de dr Vater albe vo mene Kolleg verzellt, wo die Singregle nid het kennt u em Löi darum i d Schnure ine greckt heig bis zum Schwanz hingere u ne de grad – ruckzuck – lätz gmacht heig. I bi nume einisch im indische Dschungu churz amene Tiger begägnet, für nes Lied häts gar nid glängt.

Mit mire angere Grossmuetter, dr Elise Glauser Pfeiffer, bin i öppe a dr Ämme uf dr Rüeggsousite ga spile. Mängisch si mir o uf dr Holzbrügg i ds Wasser abe ga luege. Wemer lang gnue uf d Ämme gluegt hei, hei mer gmeit, mir fahri.
Schiff fahre het mer gäng gfalle, sigs uf em Meer, ufeme Kanal oder uf em Thunersee.
Wi mir ja vo üsem Unggle Graf Ärnscht wüsse, sött me sech der Wunsch nach ere Thunerseefahrt müglechscht schnäll erfülle. Dr Ärnscht isch nämlech gschtorbe, bevor är no einisch uf em See isch gsi.

Das i chli verchlemmt bi u sicher ke Meischterin i dr sexuelle Ufklärig, ligt nid a mine Eltere. Wo ni öppe füfi bi gsi, hei si mer gseit, wie das geit mit de chlyne Ching. Dr Liebgott schickse vom Himu obenabe u si chömi blutt uf d Wält – „nackt und bloss“. I bi de mängisch lang am Fänschter gschtange u ha ghoffet, so nes Bebe gse abezsägle. Aber nüt ha ni gseh, u i has vo däm Libgott fiis gfunge, dass er o Bebe blutt abeschickt, wes chalt isch u rägnet.

Drum bin i froh dass dir alli guet sit glandet.

I ma mi erinnere, das i lang zwe grossi Wünsch ha gha, nämlech e Isebahn Wage voll Wule u e Isebahnwage voll Büecher. Vo beidem hani i als Ching gäng zweni gha. Es Strängli Wulle het für mi Fuessgrössi lang nume für ei Socke u ds Börtli vom zwöite glängt.

Dr „Schäflihirt“ isch jede Monet cho u i ha ne scho bevor das i i d Schuel bi cho, sälber chönne läse. Iprägt het sech mir die Gschicht vom chlyne Negerbüebli us em heisse Afrika, wo mit sire Mueter het ufe Acher müesse ga. D Muetter het vil Fuhre ghacket u äs het ds Meiss dri gleit, wie d Mueter ihm het gseit. Aber äbe, das Büebli hets de nid eso genau gno, was me de ersch speter gseh het, wo die Saat isch ufgange.
Das isch für mi e Lehr für ds Läbe worde.

I ha eigentlech zum Isebahnwage voll Büecher wölle cho.
I dr Oberschuel hani 2 Büecher i dr Wuche dörfe näh. Es het eifach i dam Bibliotheksschaft vo der Sek Riggischbärg nume wenig ha. De hani de no chönne die Büecher etlehne, wo dr Unggle vore Schuelkollegin währet em Studium het gläse u deheim im Stöckli het la lige: Schopenhauer, Veterinärmedizinisches, Förschtergschichte vom Ludwig Ganghofer u Bärgstigerromän vom Gustav Renker.

Ersch vil speter isch de mi Büecherwunsch total in Erfüllig gange, wo ni de unghinderet Zuegang ha übercho zersch zur Regionalbibliothek u nächhar zu de ändlose Magazin vo der Unibiblere u andere Bibliotheke im In- und Usland.
O hie hani Glück gha. Miner Socke chönnti itz gäng fertig wärde u Büecher überchumeni gäng die Nöischte u Schönschte vo de Büecherlüt um mi ume. Danke!!

I chume zur e witere bruchbare Läbensregle: „Aussen fix und innen nix“.
Das isch dr Grund, dass i nie us em Huus ga ohni früsches Hemli, suberi Ungerhose u gwäschni Strümpf. Klar hani o gäng e subere Naselumpe biimer. Dä chame ja nid nume für d Nase bruche, sondern o als Verband, Sunnehüetli, Beerichrättli oder Gedächtnisstütze. We dr e Chnopf i Naselumpe machet, vergässet dr nüt meh.

E schwiregi Wiisheit isch die, wo d Muetter gärn het vo sech gä. Si stammt us de Sprüch vom Salomo u heisst so ungfähr „Sammle feurige Kohlen auf dem Haupt deiner Feinde.“ D Muetter het dä Bibuspruch bruucht, we si öpperem, wo mir Ching ghasset hei, öppis gschänkt het. Meischtens hei die Lüt die War gno u si nid nätter worde. I gloube, das isch itz e Wiisheit, wo nume sälte hout u hütigstags chum me bruchbar isch. D’ Lüt, wo üs nid guet gsinnt si, gä üs d Gschänk wider zrügg, sigs pär Poscht oder vor d Tür. Mi wot hüt keni füüregi Chole me ufe Chopf.

Ähnlech isch es mit em Eltere-Spruch: „Lasset die Sonne nie untergehen über eurem Zorn“. Die Bibelfeschte unger euch wüsse, es isch Epher 4, Värsch 26.
Das hani nid gäng chönne erfülle. Mängisch bi ni am Morge scho toube erwachet, aber itz wird’s besser, bsungersch o wäge dr Theres, wo seit: „Jä, chumm du, das isch doch Schnouz.“

Nume gschwing wott i uf ds herte Brot hiwiise, wo me üs gseit het, das sig nid hert. „Kein Brot, das ist hart.“ O die Wisheit hani mer mängs Jahr z’Härze gno, ha alts Brot verwärtet bis zum letschte Brösmeli. Natülech hei mer o bir Frou Chäser ir Chochschuel glehrt, e Brotsuppe zmache u Paniermähl, Fotzelschnitte u Fleischtätschli mit Brot, aber hüt gibeni dä Räbu i ds Tierlibrot u nime gärn die früsche Eier vom Suhn vo dr Nachbarin, wo Hüehner het.

I di glychi Sparte ghört o dr Spruch mit em Rappe, wo me sölli ehre, süsch sigme „des Frankens nicht wert“.
Wie me mit emene Füfzgi e Familie wieder für ne Wuche über d Rundi bringt, weiss mi Schweschter Rosmarie.

Ei Leitspruch, wo ni gäng wider gäbig cha bruche, isch „Chasak ve emaz“. Das isch Hebräisch u heisst stark u muetig. I rate das mängisch sogar angerne Lüt, obwohl ds Hebräische ja nid bsungersch agseit isch.

I bi drfür bekannt, dass i mängisch d’Lüt närve, will i so usschweifend verzelle u bi Adam u Eva afa.
Drum sägeni itz nume no ei Spruch. Das dütsche Sprichwort het mi ehemalegi Lehrere gärn gseit, d Dr. Helene Stucki. Si het zu de erschte Frouerächtlerinne z Bärn ghört u het sech nid gschücht, mit de allmächtige Bärner Pädagoge d Klinge z chrütze.

„Gut anfangen ist gut, gut enden ist besser“.
Das probieren i zmache.